PERCUTANE NADELFASZIOTOMIE (PNF)
zur Behandlung der Fingerkontraktur bei M. Dupuytren
Die perkutane Nadelfasziotomie (PNF) ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung der unkomplizierten Dupuytren´ schen Fingerkontraktur.
Wir bieten das risikoarme Verfahren als Alternative bzw. vorbereitend oder ergänzend neben der offen chirurgischen partiellen Fasziektomie zur Behandlung des M. Dupuytren an.
Wenn der Wunsch besteht eine offene Operation zu vermeiden, aber der funktionseinschränkende Krankheitsprozess der Beugekontraktur wenig belastend vermindert werden soll, kann die PNF als Alternative zur Operation in Betracht gezogen werden.
Die guten Ergebnisse der Methode sind in Studien belegt (z.B. "Needle fasciotomy for Dupuytren’s contracture- a prospective cohort study of 58 fingers with a median follow-up of 6.5 years",Journal of Plastic Surgery and Hand Surgery 2019).
Der Eingriff wird nach Vereinbarung in Lokalanästhesie in unserer Praxis durchgeführt.
Durchführung
Das Prinzip der Nadelfasziotomie besteht darin, das strangförmige Dupyutrengewebe ohne operative Einschnitte an der Haut mit einer feinen Kanüle durch die Haut an geeigneten Stellen so zu durchtrennen, dass dadurch die Streckblockaden der kontrakten Finger zu lösen sind. Die Punktion durch die Haut erfolgt in Lokalanästhesie. Das krankhafte Gewebe verbleibt hierbei, im Gegensatz zur chirurgischen Entfernung im Rahmen der operativen partiellen Fasziektomie, in der Hand.
Vorteile
Die Vorteile des Verfahrens liegen in der geringeren Invasivität der Methode ohne die nachfolgenden Einschränkungen der Nachbehandlung nach offenem operativem Vorgehen mittels Hauteröffnung.
Die Methode ist risikoarm und beim Rezidiv auch wiederholbar.
Die komplikativen Risiken sind gegenüber der offenen Operation als geringer einzuschätzen.
Nachteile
Nachteilig ist der Verbleib des Krankheitssubstrats der Knoten und Stränge in der Hand sowie die evt. höhere Rezidivwahrscheinlichkeit.
Kontrakturen auf Höhe der Fingermittelgelenke lassen sich evt. besser mit der offenen Operation behandeln.
Nachbehandlung
Am Tag des Eingriffs Schonung der verbundenen Hand. Lagerungsschiene zur Nacht. Schmerzmittel sind meist nicht erforderlich. Am Folgetag wird der Verband abgenommen. Evt. wird noch ein Pflasterverband angelegt. Die Hand kann bereits gewaschen und für leichte Aktivitäten wieder normal eingesetzt werden. Schwere Tätigkeiten mit Druckbelastung der Handfläche sollten für zwei bis drei Wochen gemieden werden.
Die Anwendung der Nachtlagerungsschiene in den Folgemonaten wird empfohlen.
Weiterführende Informationen zum Thema Morbus Dupuytren finden Sie auf der Homepage der Deutschen Dupuytren-Gesellschaft e.V. www.dupuytren-online.de